Volkstanzgruppe Haßloch "Newelhaube"

Unsere Tracht

Die Haßlocher Tracht

Leider gibt es nur wenige Originalbeispiele für die Haßlocher Tracht. Haßloch war ein armes Dorf, aus dem keine typische eigene Tracht bekannt ist.
Nur für die Haßlocher Schnittform der "Newelhaube" gibt es gesicherte Nachweise.

Die "Newelhaube" ist das charakteristische Häubchen der Frauen. Solche Hauben wurden früher vor allem bei schlechtem Wetter (eben Nebel = "Newel") getragen, um die Frisur vor dem Nasswerden zu schützen.

Ansonsten besteht die Tracht aus Elementen, wie sie in der Vorderpfalz im 18.Jahrhundert üblich waren: weiße Hemden und Blusen aus Leinen mit Stehbund und weiten Ärmeln, schwarze Schnallenschuhe und weiße knielange Wollstrümpfe.
Dazu kommen ein schwarzer Rock, ein schwarzes (rot geschnürtes) Samtmieder, eine rote Schürze und ein mit Blumen gemustertes schwarzgrundiges Schultertuch mit Fransen für die Frauen sowie eine schwarze (ebenfalls rot geschnürte) Kniebundhose, eine rote Weste mit silbernen Wappenknöpfen und ein schwarzes Schweißtuch für die Männer.

Bei Umzügen und bei kalter Witterung wird dazu eine grüne zweireihige Jacke getragen.

Bei der Zusammenstellung unserer Tracht im Jahr 1977 orientierten wir uns an den wenigen bekannten Quellen.
Der Schnitt der Haube ist an eine Haßlocher Witwenhaube aus dem Jahr 1806 angelehnt, die sich heute im Historischen Museum der Pfalz in Speyer befindet.

Die meisten vorderpfälzischen Nebelhauben hatten keine Bänder, sie wurden auf dem Kopf festgesteckt.

Insofern ist die Haßlocher Newelhaube hier eine Ausnahme, die in dem Buch "Die Volkstrachten der Pfalz" von Karl August Becker (erschienen 1952 im Verlag der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften) auch ausdrücklich Erwähnung findet.

Diesem Buch sind auch die beiden obigen Bilder entnommen.